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Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Weinsberg ist eine Stadt im Landkreis Heilbronn, fünf Kilometer östlich von Heilbronn im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs. Die Stadt wurde um das Jahr 1200 gegründet und hat 12.336 Einwohner (Stand 31. Dezember 2018). Sie liegt am Eingang des nach ihr benannten, von der Sulm und ihren Zuflüssen gebildeten Weinsberger Tales zwischen Neckar und den Löwensteiner Bergen.

Bekannt ist Weinsberg für den Weinbau, der über Jahrhunderte hinweg zentral für die Stadt war und immer noch eine wichtige Rolle spielt, und für die aus dem frühen 11. Jahrhundert stammende Burgruine Weibertreu. Deren Name ist seit langem unzertrennlich mit den Treuen Weibern von Weinsberg verknüpft, die im Jahre 1140 ihre zum Tode verurteilten Männer retteten. Heute ist die Stadt der Zentralort des Weinsberger Tales mit ausgeprägter Infrastruktur und ein Unterzentrum mit mittelzentralen Funktionen.

Geschichte:

Die früheste bekannte Siedlungsspur in Weinsberg ist eine bislang nicht näher erforschte Gruppe von Grabhügeln, die sich im Wald des Gewanns Jungberg befindet, nahe der sogenannten Kaiserforche an der Stadtgrenze zu Heilbronn. Es wird vermutet, dass die Grabhügel der Hallstattzeit zuzuordnen sind.

Im 19. Jahrhundert wurde auf Weinsberger Gemarkung eine keltische Silbermünze (Typ Kreuzmünze) aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. gefunden. Die Münzinschrift „V,O,L,C“ kann dem keltischen Stamm der Volcae zugeordnet werden, die damals u. a. in Süddeutschland lebten. Damit ist zu vermuten, dass sich zu dieser Zeit Kelten zumindest zeitweise im Gebiet des heutigen Weinsberg aufgehalten haben.

Die ersten sicher bekannten Siedler auf Weinsberger Gebiet jedoch waren die Römer. Durch das heutige Stadtgebiet verlief im 2. Jahrhundert eine Römerstraße, die vom (ehemaligen) Kastell Böckingen des Neckarlimes zu den Kastellen des Obergermanischen Limes in Öhringen führte. An dieser Straße wurde unterhalb des späteren Burgberges zwischen 148 und 161 n. Chr. ein römischer Gutshof (villa rustica) errichtet, der bis zur Zerstörung durch Alamannen 234 oder 259/260 bestand. Das Badehaus dieses Gutshofes (in Weinsberg bekannt als Römerbad) wurde 1906 ausgegraben und konserviert, Teile des restlichen Gutshofes 1977.

Die Alamannen wurden um 500 von den Franken verdrängt, die im 7. Jahrhundert auf Weinsberger Gemarkung westlich des Weißenhofes, zwischen Erlenbach und Gellmersbach, siedelten. 778 wurde die Gegend um Weinsberg als Sulmanachgowe (Sulmgau, Hauptort vermutlich Neckarsulm) in einer Schenkungsurkunde Karls des Großen an das Kloster Lorsch erstmals erwähnt. Auf dem heutigen Gebiet der Stadt Weinsberg sind mehrere mittelalterliche Siedlungen (Bodelshofen, Burchardeswiesen, Lyndach u. a.) nachweisbar, die teilweise auch nach der Stadtgründung noch weiterbestanden, dann aber nach und nach aufgegeben wurden.

Vermutlich um das Jahr 1000 wurde die Burg Weinsberg als Reichsburg auf einem Berg an der Handelsstraße von Heilbronn nach Schwäbisch Hall errichtet. 1140 wurde die Burg von König Konrad III. im Zuge der Auseinandersetzung zwischen Staufern und Welfen belagert und musste sich, nachdem das zu ihrer Befreiung herangeführte Entsatzheer Welfs VI. von den Staufern in einer Schlacht besiegt worden war, schließlich am 21. Dezember 1140 ergeben. Dem Bericht der Kölner Königschronik zufolge wurde den Frauen auf der Burg freier Abzug gewährt unter Mitnahme von dem, was jede tragen könne. Sie trugen ihre Männer herab, denen sie so das Leben retteten, da der König sich an sein Wort hielt. Die Frauen wurden als Treue Weiber bekannt. Die Burg (heute Ruine) heißt aufgrund dieser Begebenheit Weibertreu.

Die Staufer setzten eine Ministerialenfamilie aus dem Gmünder Raum (Sitz in Lindach) als Verwalter auf der Burg ein, die sich bald nach ihrem Sitz „von Weinsberg“ (Herren von Weinsberg) nannte und bis 1450 die Burg als Reichslehen innehatte (mit Unterbrechungen im Nutzungsrecht). Es entstand eine Vorburgsiedlung an den Hängen des Burgberges. Eine an der Handelsstraße im Tal gelegene Marktsiedlung diente der Versorgung der Burg und der umliegenden Ortschaften. Um 1200 wurde auf Veranlassung der Herren von Weinsberg auch mit dem Bau der Johanneskirche zwischen diesen beiden Siedlungen begonnen.

Zur gleichen Zeit wurde vermutlich auch die Stadt Weinsberg gegründet und mit einer Stadtmauer umgeben. 1241 setzt die schriftliche Überlieferung ein mit der Erwähnung der Stadt in einem staufischen Einkünfteverzeichnis (sogenannte Reichssteuerliste), in dem Weinsberg an 29. Stelle aufgeführt ist, ebenbürtig mit Donauwörth, Wiesbaden, Offenburg und Konstanz. Wann Weinsberg das Stadtrecht erlangte, ist unbekannt. Es muss aber vor 1283 gewesen sein, da in diesem Jahr König Rudolf I. der Stadt Löwenstein das Stadtrecht verleiht nach dem Vorbild des Stadtrechtes, das seine Vorgänger der Stadt Weinsberg verliehen hatten. Zu Beginn war Weinsberg zur Hälfte Reichsstadt, zur anderen Hälfte im Besitz der auf der Burg Weinsberg residierenden Herren von Weinsberg, die in der Stadt umfangreiche Rechte wie etwa das Kelterrecht, das Badstubenrecht und das Recht auf die Besetzung des Schultheißenamtes hatten. Diese Rechte und das Beharren der Stadt auf ihrem Status als Reichsstadt, den sie durch Beitritt zu verschiedenen Städtebünden bekräftigte, führten zu zahlreichen Streitereien zwischen Stadt und Herren.

Die im frühen 13. Jahrhundert errichtete Stadtmauer um die Stadt schloss ursprünglich durch Schenkelmauern auch die Burg im Nordwesten mit ein. Im Gebiet zwischen diesen Schenkelmauern, unmittelbar unterhalb der Burg, standen Häuser für Priester, Ministeriale und Leibeigene der Herren. Vermutlich 1332 zerstörten die Weinsberger Bürger diesen Stadtteil und schlossen die Stadt im Westen gegenüber der Burg ab, wie Urkunden aus dem Jahr 1375 aussagen. In Ausnutzung der Abwesenheit zweier der drei Burgherren und gegen den Widerstand des dritten errichteten sie eine Mauer zwischen Burg und Stadt mit einem davorliegenden Graben, der als Burgweg heute noch existiert. Die Schenkelmauern wurden vermutlich gleichzeitig abgebrochen.

Die Streitereien mit den Herren dauerten an. Schließlich, am 22. Mai 1417, belehnte König Sigismund seinen Reichserbkämmerer Konrad IX. von Weinsberg mit der Stadt Weinsberg, die damit vom Status einer Reichsstadt zu einer den Weinsberger Herren unterstellten Landstadt abgewertet worden wäre. Die Stadt suchte Schutz in einem weiteren Städtebund, dem Weinsberger Bund vom 27. November 1420, in dem sich 33 Reichsstädte zum Schutz der Stadt Weinsberg zusammenschlossen.

Weil die Stadt sich weigerte, seine Herrschaft anzuerkennen, und auch die ihm zustehenden Abgaben nicht mehr zahlte, bewirkte Konrad IX. beim königlichen Hofgericht die am 10. Februar 1422 vom König bestätigte Acht über die volljährigen Bürger. Weil diese nichts bewirkte, folgte 1425 die Aberacht. Außerdem verhängte der Papst – vermutlich Martin V. – 1424 den Kirchenbann über sie. All das nutzte jedoch nichts, und Konrad griff zu drastischeren Maßnahmen. Er wollte die mit Weinsberg verbündeten schwäbischen Städte schädigen und erwarb zu diesem Zweck (durch Tausch gegen Weikersheim mit Pfalzgraf Otto I. von Pfalz-Mosbach) die Stadt Sinsheim, durch die einer der Hauptwege zur Frankfurter Messe führte, an dem er damit Rechte erwarb. Im August 1428 überfiel er in Sinsheim zur Messe ziehende Kaufleute und setzte 149 Kaufleute aus 20 mit Weinsberg verbündeten Städten fest, davon allein 37 aus Ulm. Die Frankfurter Messe musste ausfallen. Der König empfand das als persönliche Beleidigung und entzog Konrad seine Gunst. Die Städte einigten sich zwar im Oktober 1428 in Heidelberg mit Konrad, der König verbot ihnen aber diese Einigung. Erst 1430 kam es zu einem neuerlichen Vergleich der Parteien auf Grundlage der zwei Jahre zuvor in Heidelberg erzielten Einigung, dem der König nun zustimmte. In diesem Vertrag musste Konrad die Stadt Weinsberg als (ungeteilte) Reichsstadt anerkennen.

Bereits 1440 verlor Weinsberg im Zug der Bebenburger Fehde den Status der Reichsstadt wieder. Bei dieser Fehde, die 1435 über die Besetzung einer Pfarrerstelle in Reinsberg bei Schwäbisch Hall ausgebrochen war, standen der Würzburger Bischof und sein Stiftshauptmann Kunz von Bebenburg der Reichsstadt Hall und den mit ihr verbündeten Städten, darunter Weinsberg, gegenüber. Die Haller ließen unter Berufung auf ihre kaiserlichen Privilegien Reiter der Gegenseite als Friedensbrecher aburteilen und aufhängen, wurden dafür aber vor dem Landgericht in Würzburg und Nürnberg verurteilt. Kunz von Bebenburg warb Bundesgenossen gegen die Städte und ging in einer Kette von einzelnen Fehden, die bis 1446 andauerten, gegen sie vor. Der 1596 in Frankfurt am Main erschienenen Schwäbischen Chronik (Paraleipomenos Rerum Sueuicarum Liber) des Tübinger Professors Martin Crusius zufolge soll es einer Schar von Rittern unter Führung von Kunz von Bebenburg und Hans von Urbach am 2. September 1440 gelungen sein, einige Männer in einem großen Weinfass („Trojanisches Fass“) in die Stadt Weinsberg zu schmuggeln, die dann die Tore öffneten und so die Einnahme der Stadt ermöglichten.

Ort : Geographische Breite: 49.1509254, Geographische Länge: 9.2863870


Geburt

Treffer 1 bis 10 von 10

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Gabel, Christina Jakobina  20 Feb 1798Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I66693
2 Häuser, Georg  20 Mai 1798Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I122441
3 Häuser, Heinrich  10 Aug 1799Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I122434
4 Hofmann, Catharine  um 1538Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I231682
5 Keim, Catharina  1560Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I216809
6 Rechthammer, Eliaabeth Barbara  1792Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I245470
7 Renz, Euphrosine  um 1547Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I249695
8 Renz, Georg  um 1534Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I231681
9 Renz, Georg Balthasar  1563Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I231678
10 Wolf, Gabriel  3 Jan 1809Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I48603

Tod

Treffer 1 bis 9 von 9

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Gabel, Friedrich Christoph  Mrz 1823Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I240279
2 Hofmann, Catharine  1569Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I231682
3 Maurer, Hans Georg  6 Feb 1644Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I244206
4 Megenhardt, Anna Euphrosine  1 Mrz 1586Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I231684
5 Renz, Georg  10 Jun 1605Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I231681
6 Renz, Johann Ulrich II.  19 Sep 1585Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I231683
7 Speidel, Friedrich  17 Jul 1948Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I249507
8 Ulrich, Else  1542Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I256510
9 Weigel, Elisabeth  Apr 1819Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I240280

Beerdigung

Treffer 1 bis 4 von 4

   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Gabel, Friedrich Christoph  28 Mrz 1823Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I240279
2 Megenhardt, Anna Euphrosine  Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I231684
3 Renz, Johann Ulrich II.  Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I231683
4 Weigel, Elisabeth  28 Apr 1819Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I240280

Beruf

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beruf    Personen-Kennung 
1 Renz, Johann Ulrich II.  Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I231683

Eheschließung

Treffer 1 bis 2 von 2

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Renz / Hofmann  um 1558Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland F79615
2 Seyfer / Pfender  17 Okt 1587Weinsberg, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland F92643