Drucken Lesezeichen hinzufügen

Timisoara, Timis, Banat, Rumänien



 


Notizen:
Wikipedia 2017:

Timi?oara (deutsch Temeswar (veraltet: Temeschwar und Temeschburg), ungarisch Temesvar, serbokroatisch Temisvar) ist eine Stadt im westlichen Rumänien, die Hauptstadt des Kreises Timi?, Sitz der Planungsregion West und das historische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Banats. Die Stadt wies 2011 nach Bukarest und knapp hinter Cluj-Napoca die drittgrößte Einwohnerzahl des Landes auf. Donauschwaben stellten bis zum Zweiten Weltkrieg die größte ethnische Gruppe der Stadt.

Geschichte:

Von 553 herrschten die Awaren zweihundert Jahre lang über das Gebiet des heutigen Timisoara und errichteten auf den Ruinen des ehemaligen römischen Wehrbaus Zambara eine neue Siedlung namens Beguey, strategisch gelegen zwischen den Flüssen Beghei Bega (Theiß) und Temesch. Nach den Awaren zogen die Petschenegen ins Banat. Auch Kumanen, Bulgaren und Walachen waren hier ansässig, gefolgt von den Magyaren zum Ende des Jahrtausends. Es wird vermutet, dass die Festung Temeschburg schon im 10. Jahrhundert in awarischer Architektur errichtet wurde und sich, mit Wassergräben umgeben, an der Stelle des heutigen Nationaltheaters und Opernhauses Timi?oara befand.

Im Jahr 1154 wurde Temeschburg erstmals durch den arabischen Geographen al-Idrisi urkundlich erwähnt. Nach der Zerstörung durch die Tataren im Jahre 1241 rief der ungarische König Bela IV. deutsche Siedler in das entvölkerte Land, welche die Stadt wieder aufbauten. Unter Karl Robert I., der im Jahre 1311 den ungarischen Thron bestieg, war Timisoara schon eine volkreiche und befestigte Stadt. Dieser machte den Ort zu seiner Residenz und regierte zwischen 1316 und 1323 von hier aus für einige Jahre das Ungarische Reich. 1443 durch ein Erdbeben erneut zerstört, wurde Temeswar 1552 von den Osmanen eingenommen und für 164 Jahre Teil des Osmanischen Reichs.

Die Stadt wurde nach dem Venezianisch-Österreichischen Türkenkrieg und der Eroberung des Banats durch das habsburgische Österreich im Jahre 1716 zur Festungs- und Garnisonsstadt ausgebaut (siehe auch Haus zum Prinz-Eugen-Tor) und blieb in den folgenden beiden Jahrhunderten unter österreichischer beziehungsweise später österreichisch-ungarischer Herrschaft. Temesvar wurde in seiner Geschichte von mehreren Pest- und Choleraepidemien heimgesucht und in Kriegen mehrmals belagert, u. a. von den Türken und während der Revolution von 1848. 1849 bis 1860 war Timisoara die Hauptstadt des Kronlandes Woiwodschaft Serbien und Temescher Banat.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam Timisoara zu wirtschaftlicher und kultureller Blüte, wozu der Anschluss an das Eisenbahnnetz (1857) und die Kanalisierung der Bega wesentlich beitrugen. Eine weitere wesentliche Neuerung war die 1869 eröffnete Pferdestraßenbahn; sie war nach Budapest die zweite Straßenbahn auf dem Gebiet Altungarns, die erste des heutigen Rumänien und eine der ersten weltweit. Ab dem 12. November 1884 gehörte die Stadt nach Paris, Nürnberg, Steyr und Berlin zu den ersten Städten Europas mit elektrischer Straßenbeleuchtung.

Im Ersten Weltkrieg blieb Timisoara von Kampfhandlungen verschont, war dann aber Ziel der Auseinandersetzungen zwischen dem Königreich Serbien und Rumänien, denen die Alliierten jeweils das gesamte Banat vertraglich zugesichert hatten. Am 14. November 1918 besetzten serbische Truppen die Stadt; am 3. August 1919 wurden diese dann von rumänischen Truppen vertrieben.

Die Teilung des Banats wurde am 4. Juni 1920 im Friedensvertrag von Trianon besiegelt, in welchem die Stadt Rumänien zugesprochen wurde. Dadurch verlor Timisoara einen Teil seines Umlandes und die staatliche sowie infrastrukturelle Bindung an den mitteleuropäischen Raum. Diese Veränderung führte zusammen mit den Wirtschaftskrisen der Zwischenkriegszeit zur wirtschaftlichen Stagnation, wovon sich Timisoara erst Ende der 1920er und Ende der 1930er Jahre erholen konnte.

Im Zweiten Weltkrieg wurden unter anderem der Bahnhof Gara Timisoara Nord und die Bahnanlagen durch einen alliierten Bombenangriff zerstört. Nach dem Seitenwechsel Rumäniens kam es am 30./31. Oktober 1944 zu Bombardierungen durch deutsche Luftstreitkräfte.

Die deutschstämmige Bevölkerung wurde vom 15. Januar 1945 bis Ende 1949 Ziel von Deportationen der Arbeitsfähigen und von Enteignungen. Nachdem sich 1948 die kommunistische Herrschaft gefestigt hatte, wurden die gesamte Industrie und weite Teile der Dienstleistungen verstaatlicht. Der Handwerk- und Dienstleistungssektor wurde im folgenden Jahrzehnt zu Kooperativen zusammengeschlossen, wodurch sich die wirtschaftliche Eigentumsstruktur in Timisoara völlig wandelte.

Nach dem Ungarischen Volksaufstand gingen Ende Oktober 1956 auch rumänische, ungarische, deutsche und andere Studenten beim Studentenaufstand in Timisoara auf die Straße. Zunächst war deren Anliegen das schlechte Mensaessen und die überfüllten Wohnheime, doch bei der spontanen Versammlung von circa 3.000 Studenten wurden auch die bedrängte Lage der Bauern, die Ausbeutung rumänischer Rohstoffe durch die Sowjetunion und ähnliche Misslagen angesprochen. Nachdem viele Studenten bei der Demonstration verhaftet wurden, blieb die Unterstützung durch die Arbeiterschaft aus.

Ab den 1960er Jahren erfolgte eine Veränderung der Branchenstruktur. Die Konsum- und Leichtindustrie wurde zunehmend vernachlässigt, während die ideologisch bevorzugte Schwer- und Produktionsgüterindustrie aus- und aufgebaut wurde; so etwa ab 1960 im Schwermaschinenkombinat U.M.T. das sich auf Bergbauausrüstungen und Hebezeuge spezialisiert hatte. Die schnell vorangetriebene Industrialisierung zeigte sich in Industrieplattformen, wie sie im Südosten der Stadt mit den chemischen Werken und Fabriken zur Herstellung von Baumaschinen entstanden. Im Süden siedelten sich Betriebe der Baustoff- und Energieindustrie an, im Südwesten die Nahrungsmittelindustrie, und im Nordosten die Maschinenbauindustrie. Die größten Unternehmen waren: I.A.T., Electrotimi?, C.P. Solventul, Optica, I.A.E.M., Electromotor, Electrobanat, Banatul oder I.R.A. Mangelnde Modernisierung und fehlende Instandhaltung sowie der Mangel an Rohstoffen, die instabile Energielage und unrealistische Produktionspläne machten den Arbeitern das Leben schwer. Timisoara erlebte in den 1980er Jahren zusammen mit dem Rest Rumäniens eine dramatische Auszehrung der wirtschaftlichen und sozialen Bereiche. In der Stadt mit einer der ersten elektrischen Straßenbeleuchtungen Europas brannten 100 Jahre nach deren Einführung nachts keine Lampen mehr.

Ort : Geographische Breite: 45.753326, Geographische Länge: 21.226969999999937


Geburt

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Schneider, Viktor  27 Mai 1836Timisoara, Timis, Banat, Rumänien I262904
2 Wiest, Roland  15 Okt 1928Timisoara, Timis, Banat, Rumänien I52466

Tod

Treffer 1 bis 4 von 4

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Cantemir, Ecaterina  Jan 2006Timisoara, Timis, Banat, Rumänien I52467
2 Elmer, Anna Maria  19 Feb 1995Timisoara, Timis, Banat, Rumänien I52465
3 Heck, Gottfried  6 Jul 1932Timisoara, Timis, Banat, Rumänien I79524
4 Wiest, Johann  30 Mai 1982Timisoara, Timis, Banat, Rumänien I52464

Eheschließung

Treffer 1 bis 2 von 2

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Halt / Laib  19 Jun 1926Timisoara, Timis, Banat, Rumänien F38932
2 Wiest / Cantemir  24 Nov 1960Timisoara, Timis, Banat, Rumänien F17178